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Aktuelles zu Steuern von Bund und Kantonen

TG - Steuerstatistik

21.06.2011

Steuerkraft pro Einwohner um 4,4 % gestiegen

Der Kanton Thurgau erwirtschaftete im Jahr 2010 einen Staatssteuerertrag von rund 538 Millionen Franken (brutto). Dies sind trotz der Anfang 2010 in Kraft getretenen Staatssteuerfusssenkung von 127 % auf 117 % lediglich 2 % weniger als im Vorjahr.

Die Erträge aus der Besteuerung natürlicher Personen, von denen rund neun Zehntel der Erträge stammen, gingen um 2,7 % zurück. Dank der überraschend schnellen Konjunkturerholung flossen dem Kanton von den juristischen Personen hingegen 4,7 % mehr Steuergelder zu. Dies reichte aber noch nicht, um den massiven Einbruch im Rezessionsjahr 2009 (sowie den Effekt der Steuerfussenkung) wettzumachen.

Die Steuerkraft zu 100 % pro Thurgauerin oder Thurgauer ist im Jahr 2010 im Kantonsdurchschnitt um 78 Franken auf 1'845 Franken gestiegen (+ 4,4 %). In 55 der 80 Gemeinden hat die Pro-Kopf-Steuerkraft zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahr gab es deutlich mehr Gemeinden mit einer Steuerkraft von über 2'000 Franken pro Einwohner.

Eine hohe Pro-Kopf-Steuerkraft findet sich im Kanton Thurgau oft am See, im Jahr 2010 insbesondere in Bottighofen, Salenstein und Gottlieben.

Steuerfusssenkungen überwiegen auch 2011

Für 2011 setzten 35 der 80 Thurgauer Gemeinden ihren Gemeindesteuerfuss herunter und dies, nachdem im Vorjahr bereits 40 Gemeinden ihren Steuerfuss gesenkt hatten. Der durchschnittliche Gemeindesteuerfuss sinkt bereits seit Jahren und liegt derzeit bei 59 % (nach Einwohnerzahl der Gemeinden gewichtet). Im Jahr 2000 betrug er noch 75 %. Allerdings kam es 2011 erstmals seit 2007 auch wieder zu einer Steuersatzerhöhung: In Münsterlingen ist der Gemeindesteuerfuss um drei Prozentpunkte auf 41 % angehoben worden. Münsterlingen rangiert jedoch weiterhin unter den 10 Politischen Gemeinden mit den tiefsten Gemeindesteuerfüssen.

Der Gesamtsteuerfuss, welcher sich aus den Teilsteuern Staatssteuer, Gemeindesteuer, Schulsteuer und Kirchensteuer zusammensetzt, ist sogar noch verbreiteter gesunken. Für evangelische Steuerpflichtige ging er in 58 und für katholische Steuerpflichtige in 59 Politischen Gemeinden zurück. Juristische Personen profitieren in 61 Gemeinden von tieferen Sätzen.Am stärksten werden die Steuerpflichtigen in der Gemeinde Hohentannen entlastet, wo sich der Gesamtsteuerfuss um 20 Prozentpunkte reduzierte. Spürbare Senkungen gab es auch in den Gemeinden Bischofszell, Hauptwil-Gottshaus, Dozwil, Erlen, Salmsach, Birwinken, Homburg, Amlikon-Bissegg, Wilen und Zihlschlacht-Sitterdorf, wo der Steuersatz zwischen 10 und 14 Prozentpunkte rutschte.Wie schon seit Jahren lebt es sich in der Gemeinde Bottighofen am steuergünstigsten (Gesamtsteuerfuss von 223 %). Sehr tiefe Ansätze haben auch Salenstein, Ermatingen und Warth-Weiningen. Im Jahr 2011 hat es Bussnang neu unter die zehn Gemeinden mit den tiefsten Steuerbelastungen geschafft. Die kantonsweit höchsten Gesamtsteuerfüsse gelten für die Steuerpflichtigen der Gemeinden Birwinken und Salmsach (323 % und 322 %). Die Gemeinden mit einer hohen Steuerbelastung haben meistens eine niedrige Steuerkraft pro Kopf.Der durchschnittliche Gesamtsteuerfuss (bevölkerungsgewichtet) liegt derzeit sowohl für natürliche als auch juristische Personen bei 293 %.

Weitere Informationen zum Thema

Ausführliche Resultate zum Staatssteuerertrag 2010 und den Gesamtsteuerfüssen 2011 können den Statistischen Mitteilungen Nr. 3/2011 entnommen werden.